Einladung: Landleben in den aktuellen Krisen

Forum Neue Ländlichkeit 11./12. November 2023 Europäische Akademie Waren (Müritz)

Krisen begleiten unser Leben. Aber in letzter Zeit häufen und verstärken sich die Einschläge: Corona, Migration, Energie, Inflation, Wohnungsnot, Ukraine-Krieg…

Corona hat auch dafür gesorgt, dass wir unser erstes ermutigendes Forum zur Neuen Ländlichkeit in der Europäischen Akademie in Waren von Anfang 2020 nicht wie geplant fortsetzen konnten. Daraus wurde eine Online-Reihe zur Neuen Ländlichkeit mit bisher 35 Veranstaltungen – ein Beispiel, wie Krisen auch gute Innovationen auf dem Weg bringen.

Nun wollen wir wieder in der schönen Atmosphäre der Europäischen Akademie mit Wald und See zusammenkommen und uns persönlich austauschen – am 11./12. November 2023. Die Online-Reihe wollen wir zusätzlich auch 2024 weiterführen. Wir alle wissen: Meinungsbildung braucht auch persönlichen Austausch, das Pausengespräch beim Kaffee oder abends die Diskussion beim Wein über das persönliche Erleben.

Viel Diskussionsraum brauchen auch die Plenarveranstaltungen. Deshalb haben wir kein Stakkato von Vorträgen geplant, sondern beschränken uns auf wenige, aber gewichtige Impulse, die uns miteinander ins Gespräch bringen.

Das Thema heißt „Landleben in den aktuellen Krisen“. Auf dem Land haben die genannten Krisen eine andere Ausprägung als in den großen Städten und Metropolen. Das Land leidet unter manchen Krisen stärker und anders, von anderen kann es auch – jedenfalls vordergründig – profitieren. Für viele (wie viele?) Menschen wird das Ländliche auch zum Rückzugsraum in den Krisen/der Krise. In welchen Krisen ist man auf dem Land besser aufgehoben als in der Stadt? Sicher ein Thema, über das man lange diskutieren kann.

Als Impulsgeber haben wir ausgewiesene Experten gewonnen:

Prof. Dr. Peter Adolphi steht für eine klimafreundliche Energiepolitik und stellt zugleich die kritischen Fragen, wer wirklich profitiert und wie das Ganze dem Dorf nutzen kann.

Was lange als Hirngespinst von Schwarzsehern galt, rückt in dem Bereich des Vorstellbaren: ein großer Blackout der Stromversorgung, ein flächendeckender IT-Zusammenbruch, kriegerische Ereignisse, um nur einige zu nennen. Was bedeutet das für das Landleben? Mit Dipl.-Ing. Sven Kasulke aus dem Referat Brandschutz/Katastrophenschutz/Kritische Infrastrukturen des Schweriner Innenministeriums haben wir dafür einen kompetenten Gesprächspartner gefunden.

Das ländliche Ostdeutschland ist nicht erst jetzt krisengeplagt. Hunderttausende verloren in den neunziger Jahren ihre Erwerbsexistenz, wurden mit unsicheren Besitzverhältnisse konfrontiert und erlebten einen Zusammenbruch der gewohnten Infrastruktur von Alltagsversorgung und Freizeit. Was hat das mit den Menschen gemacht? Wie weit galt und gilt da: „Jeder ist sich selbst der Nächste“ oder solidarischer Gemeinsinn? Für diese Diskussion haben wir Dr. Jens Forkel von der Hochschule Neubrandenburg gewonnen, der seit vielen Jahren solche Prozesse empirisch auf dem Land erforscht.

In allen Diskussionen dürfte sich wohl zeigen: Die Sichtweisen und Interessen von Landbewohnern sind in Medien und Politik unterrepräsentiert. Dafür gibt es viele Gründe, die zu diskutieren wären. Am Schluss geht es darum: Wie können wir vom Lande uns besser zu Gehör bringen? In Brandenburg gibt es zum Beispiel eine Dorf-Bewegung – jedenfalls in Ansätzen. Ist sowas partei-unabhängig auch in MV denkbar? Wie können wir hier aus der Isolation der einzelnen Dörfer, Gemeinden, Amtsgemeinden heraus zu nützlichem Austausch untereinander und Sichtbarkeit für den Politik- und Medienbetrieb kommen? Dafür haben wir in dem niederländischen Stadtplaner Ton Matton mit Professuren an der Hochschule Wismar und der Kunstuniversität Linz einen ganz außergewöhnlichen Anreger gefunden. Matton lebt seit vielen Jahren in dem kleinen Dorf Wendorf zwischen Brüel und Criwitz und betreibt dort seine Wendorf Academy. Mit Aktivierungsprojekten für verschlafene Orte wie Wittenburg und Tribsees hat er in MV Aufsehen erregt. „Dorf machen“ heißt eins seiner Bücher über „soziale Wiederbelebung“ einer nordhessischen Gemeinde. Er wird die Möglichkeiten einer ganz neuen Dorf-Bewegung für Mecklenburg-Vorpommern in Szene setzen. Unterstützt wird dies von der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen, die durch Ines Kinsky vertreten sein wird.

Wenn es gut läuft, erleben Sie hier den Zauber eines Neuanfangs.

Noch gibt es freie Plätze. Sie sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Näheres zu Programmablauf, Anmeldung, Kosten und Unterbringung hier.

 

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